17. Dezember 2015

Abrissarbeiten im Nationalpark Eifel

„Villa Zahn“ und ehemalig Wartehalle an der Victor-Neels-Brücke werden abgerissen – Sommerquartier für Fledermäuse zieht um und wird neu eingerichtet

Gemünd/Eifel – Militärische Hinterlassenschaften inmitten des Nationalparks Eifel sind auch heute noch hier und da im Landschaftsbild auf der Dreiborner Hochfläche zu finden. Türme, Unterstände, Kampfhäuser und vieles mehr ließen die Eigentümerin Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und die Nationalparkverwaltung Eifel in den vergangenen Jahren bereits entfernen. Diese Woche rücken ein weiteres Mal die Bagger an und reißen unter anderem ein ehemaliges Wohn- und Ferienhaus sowie eine Wartehalle an einem ehemaligen Schießstand in der Nähe der Victor-Neels-Brücke ab.

Eines der Wohnhäuser, „Villa Zahn“, steht an der Bundesstraße 266 zwischen Vogelsang und Einruhr unterhalb der alten Sauerbachmühle. Das 1934 von einem Viersener Textilfabrikanten gebaute und zu Erholungszwecken genutzte Wohnhaus ist baufällig und somit verkehrsgefährdend für Wanderer. Das Haus liegt an einem stark frequentierten Wander- und Radweg. Das Feriendomizil gehörte damals zu einer Siedlung mit Wochenendhäusern im Sauerbachtal. Mittlerweile haben sich jedoch neue Bewohner das Haus als Sommerresidenz ausgeguckt: Fledermäuse nutzen das Holzhaus als Sommerquartier. Nach einer artenschutzrechtlichen Prüfung und ökologischen Baubegleitung der geplanten Abrissarbeiten durch Expertin und Biologin Dr. Henrike Körber, wurde entschieden, die Fledermäuse in den Keller des Nachbarhauses mit entsprechender Einrichtung überdachter Hängekästen umzuquartieren. Denn dieses darf aus Gründen des Denkmalschutzes nicht abgerissen werden. Das Rheinische Amt für Denkmalpflege prüfte die Gebäude zuvor aufgrund ihrer Historie.

Auch für eine ehemalige Wartehalle an der Victor-Neels-Brücke brauchte es der denkmalrechtlichen Genehmigung. Die Halle darf abgerissen werden. Nach Abtransport des Bauschuttes wird die Fläche mit dem vor Ort vorhandenen Erdmaterial aufgefüllt und den Erdoberflächenformen angepasst. Wo sinnvoll, werden Vertiefungen mit Erdreich so aufgefüllt, dass es für Amphibien und Reptilien einen passenden Lebensraum ergibt. Auch dort errichtete die Holzbauwerkstatt der Nationalparkverwaltung Eifel ein größeres Ersatzquartier für Fledermäuse.

Bereits entfernt wurden zwei Toilettenhäuschen in der freien Grünlandfläche in der Nähe des Walberhofes in Vogelsang.

Nationalpark Eifel/pp/Agentur ProfiPress




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Klaus Schäfer
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