22. August 2017

Kulturerbe entlang der RAVeL-Strecken nachhaltig entdecken

Die 29. Auflage der Tage des offenen Denkmals steht am Wochenende des 9. und 10. September 2017 im Zeichen der nachhaltigen Mobilität. In Ostbelgien und im französischsprachigen Landesteil Belgiens lautet das Motto „Wege zu Wasser, Land und Schiene. Kulturerbe und RAVeL“.

Europaweit öffnen an diesem Wochenende tausende Kulturdenkmäler ihr Angebot für eine freie Besichtigung. In Ostbelgien und der Wallonie stehen alle offenen Denkmäler und Veranstaltungen bei der diesjährigen Ausgabe in direktem Bezug zur nachhaltigen Mobilität. Sie müssen also per Schiff, per Zug, zu Fuß oder per Fahrrad erreichbar sein und sich möglichst im Umkreis eines nachhaltigen Verkehrswegs befinden.

Sonderausstellung im ZVS-Museum

Es liegt auf der Hand, dass dabei das RAVeL-Radwegenetz einen besonderen Platz einnimmt. Das 1995 ins Leben gerufene „Autonome Netz für langsam fließenden Verkehr“ („Réseau Autonome des Voies Lentes“) umfasst mittlerweile 1.350 km in der Wallonie und Ostbelgien. Es entstand im Zuge des Umbaus von ehemaligen Treidelwegen und stillgelegten Bahnstrecken in „Grüne Wege“ für Fußgänger und den nicht motorisierten Verkehr. Eines der erfolgreichsten Beispiele ist die Vennbahn, die Ostbelgien auf 125 km von Nord bis Süd verbindet.

Die ehemalige Bahnverbindung von Aachen nach Troisvierges war der Motor für die hiesige Industrialisierung und steht bei den Tagen des offenen Denkmals natürlich im Mittelpunkt des Interesses. Die Vennbahn kann als historische Bahntrasse auf eigene Faust per Fahrrad oder E-Bike entdeckt werden und bietet als Highlights etwa das Töpfereimuseum in Raeren, die Heckenlandschaften rund um Sourbrodt den Wolfsbusch, der Tunnel bei Lommersweiler, das Ourtal und die Burgruine in Burg Reuland oder das Europadenkmal in Ouren. Im St.Vither Museum, direkt an der alten Bahnmeisterei gelegen, wird an diesem Wochenende die Sonderausstellung „Die Geschichte der Vennbahn“ gezeigt, zu der auch ein zweistündiger Film gezeigt wird.

Führungen zur Eisenbahngeschichte

Zu den vielen Programmpunkten in Ostbelgien gehören die Veranstaltung „Per Bus und zu Fuß durch die Gässchen entlang der Wasserwege“ in der Eupener Unterstadt (zweisprachig, Dauer: 2,5 Stunden) sowie eine Wanderung zum Thema „Wasser und Industrieanlagen des 19. Jahrhunderts“ zu den ehemaligen Kelmiser Zinkbergwerken (Dauer: 2,5 Stunden, Anmeldung erforderlich). In Kelmis und Raeren gibt es Führungen zur dortigen Eisenbahngeschichte des auslaufenden 19. Jahrhunderts. Die technischen Anlagen wurden 2014 unter Naturschutz gestellt und sind heute beeindruckende Zeitzeugen. Relikte der ehemaligen Bahnstrecke zwischen St.Vith und Auel-Steffeshausen können bei einer geführten Radwanderung (Streckenlänge 15 km, Rückweg per Bus) erkundet werden.

Auch in Malmedy hatte die Vennbahn für einen wirtschaftlichen Aufschwung gesorgt und die Entwicklung der Gerber- und Papierindustrie gefördert. Die Relikte dieser ein stolzen Industriezweige können bei geführten Wanderungen und einer Ausstellung im Malmundarium besichtigt werden. Ebenso der RAVeL Weg, der Malmedy mit den Ortschaften Waimes, Sourbrodt und Stavelot verbindet.

Details zum Programm:
> Programm & Anmeldung Eupen
> Programm & Anmeldung Kelmis
> Programm & Anmeldung Raeren
> Programm & Anmeldung St.Vith & Burg Reuland

Weitere Infos unter:
www.journeesdupatrimoine.be
www.ostbelgienkulturerbe.be
www.eastbelgium.com/de/vennbahn




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Klaus Schäfer
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