16. Juni 2017

Dreimal musikalischer Hochgenuss

72. Eifeler Musikfest fand im Kloster Steinfeld statt – Auftakt mit Kammerkonzert in der Bibliothek – Hochamt und Festkonzert in der Basilika

Kall-Steinfeld – Landrat Günter Rosenke nannte es einen „furiosen Auftakt“, und niemand der knapp 120 Zuhörer des Kammerkonzerts, mit dem das Eifeler Musikfest am Samstagabend eröffnet wurde, hätte ihm ernsthaft widersprechen wollen. In die ehemalige Bibliothek des Kloster Steinfelds hatten die Organisatoren eingeladen und für ihr Publikum drei versierte Musiker engagiert, die für wahren Hörgenuss sorgten.

Die 72. Ausgabe der altehrwürdigen Veranstaltung wurde in diesem Jahr begangen. „Damit ist dies das älteste Musikfestival im Rheinland, das seit so langer Zeit ununterbrochen stattfindet“, erläuterte Rosenke, selbst im Vorstand des Vereins der Freunde und Förderer.

Am 4. August 1946 fand das erste Eifeler Musikfest statt. Mittlerweile ist die Veranstaltung fest auf das erste Wochenende nach Pfingsten gebucht. Auch das Programm hat sich gewandelt. So hat sich das Festival, das sich vor allem der geistlichen Musik widmete, auch der weltlichen Musik zugewandt. Die wird den Zuhörern allerdings nicht in der Basilika, sondern seit fünf Jahren in der ehemaligen Bibliothek zu Gehör gebracht.

Musiker aus dem Kreis Euskirchen, die mit international bekannten Kollegen auftreten – so beschrieb Rosenke das Konzept der Veranstaltung. Mit der in Steinfeld ansässigen Pianistin Sorina Aust-Ioan, die in Köln an der Musikhochschule lehrt, war es Hans Peter Göttgens, dem Intendanten der Festspiele, wieder einmal gelungen, eine hochklassige Besetzung zu engagieren, die aus der Region kommt. Die in Rumänien geborene Aust-Ioan trat mit der Sopranistin Aurora Sperduto und dem Bass-Bariton Robert Fendl auf.

Unter das Motto „Klavier trifft Gesangsduo“ hatten die drei Musiker ihren Auftritt gestellt und stellten dabei ihre Flexibilität unter Beweis. Eröffnet wurde der Abend von Aust-Ioan mit den Diabelli-Variationen von Ludwig van Beethoven. Dem Komponisten blieb sie auch im Laufe des Abends bei ihren Soloparts treu und überzeugte mit Ecossaisen in Es-Dur, einem zarten „Für Elise“ und den „Bagatellen“.

Mit viel Gefühl und Spaß am Schauspiel kredenzten die Italienerin Sperduto und der Fendl die Opernarien, die von Händel, Mozart, Rossini und Gounod komponiert waren. Sperduto gab „Les Feuilles Mortes“ und Edith Piafs „La vie en rose“, während Fendl sich mit Stücken aus „The Man of La Mancha“ und „Les Misérables“ dem Musicalfach widmete.

Den Schlusspunkt setzte das Trio mit einem schwärmerischen „Lippen schweigen“ von Franz Lehár aus der Operette „Die lustige Witwe“. Mit begeistertem Beifall verabschiedeten die Zuhörer die drei Musiker.

Zum Hochamt am darauffolgenden Sonntag führten Solisten, der Chor und das Orchester an der Basilika sowie Gastsängerinnen aus der Gemeinschaft der Gemeinden Heiliger Hermann Josef Steinfeld die Missa brevis G-Dur (1774) von Nikolaus Betscher auf. Abgeschlossen wurde das 72. Eifeler Musikfest am Nachmittag in der Basilika durch ein Festkonzert. Solisten und Kammerchor an St. Martin Euskirchen sowie die Accademia Filarmonica Köln unter der Leitung von Markus Goecke stellten „Coronation Anthems“ und das „Utrechter Te Deum“ von Georg Friedrich Händel in den Mittelpunkt.

pp/Agentur ProfiPress




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Klaus Schäfer
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