31. Mai 2017

5000 Euro Förderung für die „Eifelmaler“

NRW-Stiftung bezuschusst 800-Seiten-Enzyklopädie der Forschungsgruppe Eifelmaler

Mechernich – Groß war jetzt die Freude beim Verein „Forschungsgruppe Eifelmaler“: Im Zimmer von Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick überbrachte Ralf Sawatzki, Regionalbotschafter der NRW-Stiftung, die Förderzusage in Höhe von 5.000 Euro für das Buchprojekt über verstorbene Maler der Eifel. Den Bewilligungsbescheid nahmen Prof. Dr. Michael Grade, erster Vorsitzender der „Forschungsgruppe Eifelmaler“ und selbst Maler, zweiter Vorsitzender und Geschäftsführer Dieter Schröder und Kassierer Lutz Neumann entgegen. Begleitet wurden sie zu diesem Anlass von Beisitzerin Edith Busch, der Witwe des berühmten Eifelmalers Theo Busch (1921 – 1999).

Aktuell befindet sich die 800 Seiten starke Enzyklopädie mitten in der Produktion, wie Dieter Schröder berichtet. Es umfasst 2.000 Maler aus 27 Ländern. „Dahinter stecken fast 50 Jahre Forschungsarbeit und 180 Aktenordner“, so Schröder. Erscheinen soll das Buch im Herbst in einer Auflage von 750 Stück zum Preis von 39,80 Euro. „2000 Eifelmaler – Vor dem Vergessen gerettet und neu entdeckt“ wird der Titel lauten.

Den Buchdeckel soll ein Foto des 1915 in Aachen geborenen und 1997 in Monschau verstorbenen Landschaftsmalers Paul Siebertz zieren. „Dessen Spezialität war es, in der Natur nicht nur zu skizzieren, sondern die Bilder in Öl fertig zu malen“, erklärte Prof. Grade.

Bereits seit längerem gibt es zahlreiche Vorbestellungen für das, so Grade, „kulturhistorische Monumentalwerk“, so unter anderem von Museen und Hochschulen. „Ich weiß von keinem vergleichbaren Regionalwerk“, vermutet er den Grund für das große Interesse. Wie Ralf Sawatzki erklärte, war man auch bei der NRW-Stiftung der Meinung, dass die Arbeit der Forschungsgruppe für die Nachwelt erhalten bleiben müsse.

Die Enzyklopädie enthält präzise und teils in detektivischer Detailarbeit recherchierte Biographien verstorbener Eifelmaler, ergänzt durch Fotos von Gemälden der Künstler. Als „Maler der Eifel“ definiert die Gruppe jeden verstorbenen Künstler, der nachweislich mindestens ein Eifelmotiv in seinem Werk verzeichnet. Dazu zählen auch auswärtige Künstler, die kürzere oder längere Zeit in oder nahe der Eifel verweilten, sowie „nur durchgereiste“ Maler wie etwa Albrecht Dürer, die die Eifel thematisiert haben. Der mit Abstand größte Teil der in dem Buch verewigten Altmeister lebte und wirkte allerdings dauerhaft in der Region.

Die Forschungsgruppe hat über die bekannten Eifelmaler hinaus auch zahlreiche Biographien von inzwischen vergessenen oder kaum bekannten Malern rekonstruiert. Dieser Kategorie widmet die Gruppe ihre besondere Aufmerksamkeit. Dabei entdeckte man im Laufe der Jahre Nachlässe von bis zu 1.000 durchaus hochwertigen Bildern, die noch nie in der Öffentlichkeit zu sehen waren.

Bei ihrer Arbeit stießen Schröder und Grade auch auf eine ganze Reihe sachlicher Fehler. Schwierigkeiten bereitete beispielsweise der in vielen Publikationen aufgeführte und weithin bekannte Eifelmaler Maximilian Klein von Diephold. Sein Sterbedatum war bis vor kurzem unbekannt, sein Sterbeort „Dorndorf in der Eifel“. Die Forschungsgruppe fand aber heraus, dass es einen Ort Dorndorf in der ganzen Eifel nicht gibt. „Aufgrund unserer jahrelangen Recherchen und der uns heute vorliegenden Sterbeurkunde wissen wir jetzt: Der Künstler hieß nur Klein mit Nachnamen. Er nannte sich Klein von Diephold, nach dem Mädchennamen seiner Mutter, weil ihm der Allerweltsname Klein zu banal war“, berichtete Dieter Schröder. Gestorben sei der Künstler in Dorndorf im Westerwald.

pp/Agentur ProfiPress




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Klaus Schäfer
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