26. Juni 2014

Regionalkonferenz Tourismus der Euregio Maas-Rhein

6. Juni 2014 Lüttich

Die Regionalkonferenzen werden zwei Mal jährlich organisiert mit dem Ziel, im Rahmen der Umsetzung der Zukunftsstrategie EMR2020, einen Aktionsplan zu einem für die Entwicklung der Euregio Maas-Rhein wichtigem Thema auszuarbeiten. Die zweite Regionalkonferenz zum Thema Tourismus fand am 6. Juni im ‚Théâtre de Liège’ statt und wurde von rund hundert Teilnehmern besucht. Nach einem Keynote Speech von Frau Paula Osés Arregui, Koordinatorin des Netzwerks Partenalia,

Partenalia Liege Euroregio (1.7 MiB)

fanden zwei Paneldiskussionen mit Verantwortlichen der Tourismusorganisationen der Partnerregionen in Interaktion mit dem Publikum statt. Während der Paneldiskussionen wurden folgende Punkte besprochen:

-Die Euregio Maas-Rhein zeichnet sich vor allem durch ihre Diversität aus: die EMR verfügt sowohl über historische Städte, kulturelle Attraktionen, Naturdestinationen, eine hochstehende Gastronomie, Geschäftstourismus und sanften Tourismus, dies alles auf einem kleinen Gebiet. Diese bedeutende Vielfalt verteilt auf drei Länder, mit der kulturellen Diversität die hiermit verbunden ist, ist die größte Stärke der EMR.

-Obwohl die Euregio nicht als eine touristische Destination mit eigener Identität betrachtet werden kann und auch nicht in dieser Hinsicht vermarktet werden sollte, sollte die euregionale Zusammenarbeit eine bessere Vernetzung der touristischen Attraktionen und Ziele der Partnerregionen ermöglichen. Diese stehen daher nicht in einem Konkurrenzverhältnis zu einander sondern ergänzen sich gegenseitig da sie von den Trümpfen der Nachbarn profitieren können um ihren Besuchern eine größere Vielfalt anzubieten.

-Zahlreiche touristische Trends, wie der Kreativ-, historische, Fahrrad-, Weinachts-, Kultur- oder der nachhaltige Tourismus sind in fast allen Partnerregionen der EMR, sei es in unterschiedliche Maße, wiederzufinden. Eine (‚vertikale‘) Vermarktung, die sich auf eins dieser Themen fokussiert, könnte jedoch das Bild der Euregio zu sehr begrenzen und seine Vielfalt verbergen.

-Eine transversale Zusammenarbeit um die Reiseziele besser zu vernetzen und die Sichtbarkeit für den Reisenden dieser Vernetzung zu verbessern wäre daher vorzuziehen. Diese transversale Zusammenarbeit kann sich z.B. auf die Vernetzung der Datenbanken der Partnerregionen, die Entwicklung einer Smartphone-App oder auf die Zugänglichkeit beziehen.

-Die Kommunikations- und Marketinginstrumente des touristischen Sektors sind mehr und mehr online orientiert und müssen via mobile Apps zugänglich sein. Dies ist eine Gelegenheit, um die Sichtbarkeit des touristischen Angebots der Euregio zu stärken (z.B. indem online Reservierung via der Website ‚Urlaub im Herzen Europas‘ ermöglicht werden).

-Die Zielgruppen variieren stark von einer Region zur anderen : der Geschäftstourismus ist zum Beispiel die Hauptzielgruppe in Aachen, ist aber wenig präsent in Niederländisch Limburg. Geografisch gesehen ist jede Region stark von seinem nationalen Markt abhängig. 90 % der Übernachtungen in Niederländisch Limburg kommen von niederländischen Touristen; für die Provinz Lüttich und die Deutschsprachige Gemeinschaft stellen die belgischen Touristen den ersten Markt dar (in erster Linie die flämischen Touristen); so auch in Aachen, wo die deutschen Touristen am zahlreichsten sind (was ausländische Touristen betrifft, kommen die Engländer an erster Stelle, gefolgt durch die Belgier). Die Regionen haben jedoch dies gemeinsam, dass die Touristen aus der EMR für alle einen wichtigen Markt darstellen, vor allem für den Tagestourismus.

-Zwischen 30 und 40 % der Bevölkerung gelten als Personen mit eingeschränkter Mobilität (Personen mit einer Behinderung, Eltern mit Kinderwagen,…). Die Zugänglichkeit der Reiseziele ist daher ein wichtiges Anliegen für alle Partnerregionen. Mögliche Kooperationen um die Zugänglichkeit der Reiseziele nach gemeinsamen Indikatoren zu evaluieren oder um die Infrastrukturen zu verbessern könnten daher untersucht werden.

-Der nachhaltige Tourismus ist inzwischen institutionalisiert und muss nicht mehr separat angesprochen werden. Das Thema Eco-Tourismus bezieht sich auf die elektrische Mobilität (unter anderem E-Bikes) und könnte einen neuen Markt für die EMR darstellen.

Basierend auf diesen Empfehlungen wird eine Arbeitsgruppe zusammengestellt die in den kommenden Monaten einen Aktionsplan mit konkreten Maßnahmen ausarbeiten wird, welcher dann dem EMR-Vorstand zur Genehmigung vorgelegt wird.




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Klaus Schäfer
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